Etwa jeder vierte Europäer leidet an Mundgeruch (Halitosis bzw. Halitose) und nicht jeder merkt es selbst. Oft machen einen die anderen darauf aufmerksam - aber leider nicht immer: Mundgeruch gilt als Tabuthema.
Nur knappe 20 % sind stoffwechsel- und krankheitsbedingt
Natürlich können manche Nahrungs- und Genussmittel zu schlechtem Atem führen, wie z.B. Knoblauch, Alkohol oder Zigaretten. Aber das ist meistens vorübergehend und weniger das Problem.
Lebererkrankungen, Nierenschäden, Diabetes (Zuckerkrankheit) und chronische Lungeninfektionen können manchmal einen charakteristischen Geruch des Atems verursachen.
Auch vereiterte Nasennebenhöhlen und Mandeln können zu Mundgeruch führen.
In manchen Fällen ist auch ein übersäuerter Magen die Ursache - z.B. wenn man unter chronischem Stress leidet.
In allen diesen Fällen ist es ratsam, einen Facharzt aufzusuchen. Bevor Sie das tun, sollten Sie aber zum Zahnarzt, denn:
Zu über 80 % liegt die Ursache für Mundgeruch im Mund- und Rachenraum
Wie entsteht überhaupt der üble Geruch? Er kommt dadurch zustande, dass Bakterien im Mund Schwefelverbindungen und Fettsäuren bilden. Diese Bakterien können sich bei ungenügender Mundhygiene vermehren und sitzen an vielen Stellen:
- In Zahnbelag, wenn die Zähne nicht regelmäßig geputzt werden.
- In Zahnzwischenräumen, die nicht leicht zu reinigen sind.
- Im Zahnstein, wenn dieser nicht regelmäßig entfernt wird.
- In Zahnfleischtaschen (vor allem bei Parodontose)
- Auf dem Zungenrücken
- In kariösen Stellen der Zähne ("Löcher")
- Auf schlecht gereinigtem Zahnersatz
Normalerweise transportiert der Speichel einen großen Teil der schlecht riechenden Stoffe ab. Wenn nicht genügend Speichel fließt (z.B. bei bestimmten Erkrankungen, bei der Einnahme bestimmter Medikamente oder im Schlaf), verstärkt sich der Mundgeruch. Das ist einer der Gründe, weshalb man manchmal morgens nach dem Aufwachen einen schlechten Geschmack im Mund hat.